Matomo Analyse-Tool – die 5 wichtigsten Fragen und Antworten

Matomo

 

Als Webseitenbetreiber helfen Ihnen Statistiken über die Webseitennutzung dabei, das Angebot Ihrer Webseite den Kundenbedürfnissen anzupassen und das Nutzungserlebnis kontinuierlich zu verbessern.

Das Tool der Wahl ist in den meisten Fällen Google Analytics mit seinen vielfältigen Funktionen und umfangreichen Reporting-Möglichkeiten. Doch was des Webseitenbetreibers Traum ist, ist der Datenschützerin Alptraum.

Daten, die bei Google Analytics gesammelt werden, unterliegen immer der Gefahr in den USA gespeichert und letzten Endes von US-amerikanischen Behörden ausgewertet zu werden. Dies widerspricht der aktuellen EU-Rechtslage beim Datenschutz, also der DSGVO.
Nach den Entscheidungen des Europäischen Gerichtshof (EuGH) von 2020 und der österreichischen Datenschutzbehörde (DSB) von Anfang 2022 scheint die Rechtslage glasklar zu sein: Die Verwendung von Google Analytics ist illegal.

Es ist also höchste Zeit, sich nach DSGVO-konformen Tools für die Optimierung von Webseiten umzuschauen! Doch was sind mögliche Alternativen zu Google Analytics?

Wir haben uns auf die Suche begeben und haben verschiedene Alternativen wie Adobe Analytics, Econda und Trackboxx gefunden. Unser klarer Sieger ist Matomo!

Deshalb werden wir Ihnen in diesem Artikel die häufigsten Fragen zu diesem Analyse-Tool beantworten und zeigen, wie Sie sich von Google Analytics verabschieden können:

  • Was ist Matomo?
  • Welche Funktionen bietet Matomo?
  • Wie funktioniert der DSGVO-konforme Einsatz dieses Tools?
  • Was sind die wichtigsten Unterschiede zwischen Google Analytics und Matomo?
  • Wie verabschiede ich mich am einfachsten von Google Analytics?

1. Was ist Matomo?

DSGVO-konformes Tool für die Webanalyse

Matomo (ehemals Piwik) ist eine der führenden alternativen Analytics Tools. Es zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es eine DSGVO-konforme Auswertung von Daten erlaubt, ohne die Nutzerinnen und Nutzer der Webseite nach ihrer Einwilligung fragen zu müssen.

Das Analyse-Programm basiert auf PHP und nutzt eine MySQL-Datenbank, die auf dem Webserver der Webseitenbetreiberin installiert und gehostet wird.

Wie teuer ist Matomo?

Die Grundfunktionen sind kostenlos nutzbar. Möchte man Gebrauch von zusätzlichen Plugins machen, bietet sich der Kauf einer monatlichen oder jährlichen Lizenz an.
Darüber hinaus ist auch die Nutzung einer Cloud-Lösung möglich, die aber ebenfalls kostenpflichtig ist.

2. Welche Funktionen bietet Matomo?

Übersichtliches KPI-Dashboard

Es steht Ihnen ein übersichtliches KPI-Dashboard zur Verfügung, das die gängigen Daten für eine Auswertung der Nutzerstatistiken zusammenfasst. Sie können die Daten für einen beliebigen Zeitraum auswählen und auswerten.

Dieser Auswertung kann anhand von geografischer Herkunft, verwendeten Endgeräten, genutzter Software oder der Uhrzeit des Besuchs geschehen. Sie können sowohl das Nutzerverhalten einzelner Besucher (Stichwort: Customer Journey) als auch das der gesamten Nutzerschaft analysieren.

Webanalyse

Weitergehende Traffic Analyse

So können Sie erkennen, welche Unterseiten Ihrer Website am häufigsten aufgerufen werden, wie viel Zeit Ihre Besucher auf welcher Unterseite verbringen und welche Aktionen von den Nutzerinnen und Nutzern durchgeführt werden. Matomo bietet auch eine Funktion, um das Verhältnis von neuen und wiederkehrenden Besuchern zu erkennen.

Das KPI-Dashboard ermöglicht es Ihnen natürlich auch, eigene Ziele (KPIs) einzutragen und die aktuelle Website-Performance dagegen anzeigen zu lassen. So erkennen Sie, wo noch Nachholbedarf herrscht und wo Ihre Seite bereits gut performt.

Letztendlich ist es mit Matomo unter anderem auch möglich, einen Tag-Manager zu integrieren, Marketing-Reports zu erstellen sowie die Performance von Eingabeformularen genaustens zu verfolgen. Für die durchschnittliche Webseitenbetreiberin ist Matomo also mehr als ausreichend, um die richtigen Schlüsse für die Weiterentwicklung der Website oder des Online Shops zu ziehen.

Webanalytics

3. DSGVO-konformer Einsatz von Matomo – wie funktioniert das?

Der Vorteil von Matomo ist, dass man dieses Programm sehr einfach auf datenschutzkonforme Weise nutzen kann. Manchmal herrscht Uneinigkeit darüber, ob bei der Nutzung dieses Analyse-Tools die Einwilligung der Besucherinnen und Besucher über einen Cookie-Banner notwendig ist.
Die Beantwortung dieser Frage hängt nicht davon ab, ob Sie dieses Analyse-Tool nutzen oder nicht, sondern welche Einstellungen Sie bei der Einrichtung des Programms vornehmen lassen.

Nutzen Sie das Programm mit seinen Standardeinstellungen, ist die vorherige, aktive, freiwillige und informierte Einwilligung über ein Consent-Management-Tool unbedingt nötig. Dies hängt damit zusammen, dass Matomo standardmäßig Analyse-Cookies einsetzt, die auf dem Endgerät der Nutzer zum Einsatz kommen.

Doch das Programm lässt sich in wenigen Schritten so einstellen, dass die Einwilligung der Webseitenbesucher nicht notwendig ist:

  1. Deaktivierung von Cookies: Hier haben Sie einmal die Möglichkeit, in den Einstellungen „alle Tracking Cookies deaktivieren“ auszuwählen. Eine zweite Variante besteht darin, den JavaScript-Code dahingehend zu ändern, dass Cookies von Matomo automatisch gelöscht werden, wenn die Seite das nächste Mal besucht wird.
  2. Anonymisierung der IP von Besucherinnen und Besuchern: Alle personenbezogenen Daten der Webseitenbesucherinnen und -besucher sollten anonymisiert werden. Dies gilt auch für die IP-Adresse. Dies können Sie mit dem Plugin „Privacy Manager“ erreichen. Darüber hinaus sollten Sie ein Aktivierungshäkchen bei den Datenschutzeinstellungen unter „Also use anonymised IP when enriching visit“ setzen.
  3. Informierung über die Verwendung von Cookies: Nun benötigen Sie zwar nicht mehr die Einwilligung ihrer Besucherinnen und Besucher, Sie müssen sie dennoch über die Verwendung der eingesetzten Cookies informieren. Dies kann entweder in der Datenschutzerklärung geschehen oder erwähnen Sie es bei der Verwendung eines Consent-Management-Tools unter dem Bereich „essentielle Cookies“.

Deswegen ist eine Zustimmung bei Matomo nicht notwendig

Dass eine explizite Zustimmung nach der Aktivierung dieser Einstellungen nicht notwendig ist, liegt an folgenden Gründen:

  • Im Gegensatz zu Web Analytics Tools wie Google Analytics werden Nutzerinnen und Nutzer nicht über mehrere Webseiten hinweg beobachtet und ihr Verhalten ausgelesen.
  • Die erhobenen Daten werden tatsächlich nur für den Zweck der Analyse und nicht für weitere Zwecke verwendet.
  • Auch eine Verfolgung des individuellen Nutzerverhaltens im Zeitraum von mehreren Tagen ist nicht möglich, da jeder Besucherin eine sich täglich ändernde ID zugewiesen bekommt.

4. Matomo vs. Google Analytics? – die größten Unterschiede

Neben den oben genannten Unterschieden, finde sich noch weitere Punkte, in denen sich Matomo deutlich von Google Analytics abhebt.

  • Webseitenbetreiberinnen und -betreiber haben die volle Kontrolle über die erhobenen Daten, d. h. diese werden nicht an Matomo oder Dritte weitergeleitet.
  • Der genutzte Code ist open source. Somit kann er bei Bedarf eingesehen und abgeändert werden.
  • Das Webanalyse-Tool lässt sich auf dem eigenen Server oder einem sicheren Server innerhalb der EU anwenden.
  • Einfache und intuitive Nutzung.
  • Matomo ermöglicht datenschutzfreundliche Einstellungen, die die Daten von Nutzerinnen und Nutzern nicht ausbeuten.
  • Einwilligung der Nutzerinnen und Nutzer nicht notwendig, wenn die oben genannten Einstellungen vorgenommen wurden.
  • DSGVO-Konformität!

Matomo

5. Wie verabschiede ich mich am einfachsten von Google Analytics?

Von uns gibt es auf jeden Fall einen „Daumen hoch“ für Matomo! Doch wie wechseln Sie am einfachsten von Google Analytics zum datenschutzfreundlichen Webanalyse-Tool?

Sie sollten sich zuerst fragen, ob Sie die Daten von Google Analytics zu Matomo migrieren möchten. Ist das der Fall, muss diese Migration gründlich vorbereitet und bestimmte Einstellungen vorgenommen werden, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Wir helfen Ihnen bei dieser Migration!

Wir beraten Sie auch dazu, ob sich der Aufwand einer Datenmigration lohnt oder nicht. Kontaktieren Sie uns jetzt!

Sollten Sie eine neue Webseite aufsetzen wollen, benötigen Sie zwar keine Migration von Google Analytics zu Matomo. Dennoch sollten Sie die Einrichtung von Matomo gemeinsam mit Experten vornehmen. Wir stehen Ihnen dabei gerne zur Seite!